Werfen wir einen Blick auf die Geschichte Grevens – was eignet sich besser dazu, als sich die beiden am Marktplatz eingesetzten Stolpersteine mal genauer anzusehen!

Im Rahmen des Anne-Frank-Tages trafen sich alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 am Vormittag des 14.06.21 am Marktplatz in Greven. Dort sind Stolpersteine verlegt, die an zwei polnische Zwangsarbeiter erinnern, die während der Nazizeit in den Bockholter Bergen hingerichtet wurden.

Eine kleine Gruppe der Schüler*innen der Klasse 10b reinigte und polierte die Stolpersteine, so dass den vielen Menschen, die den Marktplatz täglich besuchen, die Stolpersteine wieder mehr auffallen und sie einen Blick auf die Geschichte werfen.

Eine andere Gruppe aus der Klasse 10a erzählte die Geschichte der beiden ermordeten Polen Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski, berichtete über das „Kunstprojekt Stolpersteine“ von Gunter Demnig und warf einen Blick in die Zwangsarbeit früher und heute.

Danach machten sich alle zusammen auf den Weg zur Gedenkstätte „Bockholter Berge“. In der Nähe dieses Ortes wurden die Zwangsarbeiter ohne eine faire Gerichtsverhandlung gehängt. Auf dem etwa acht Kilometer langen Weg dorthin gab es für die Jugendlichen sicherlich viel zu besprechen – sei es die weitere Auseinandersetzung mit den Themen Stolpersteine, Zwangsarbeit, Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit oder vielleicht der Austausch von Geschichten an der Anne-Frank-Realschule oder ein Blick in die Zukunft!

Den Weg zur Gedenkstätte zu laufen, sollte die Schüler*innen auch an das Szenario erinnern, dass alle Zwangsarbeiter*innen, die zur Zeit der Hinrichtung der beiden Polen in Greven arbeiten mussten, den gleichen Weg laufen mussten, um zu Abschreckungs- und Propagandazwecken an den Erhängten vorbeizugehen.

 

Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv im kommenden Schuljahr

Die Anne-Frank-Realschule freut sich auf die Zusammenarbeit mit Frau Lindenblatt und dem Team des Stadtarchivs.

Mit Unterstützung des Stadtarchivs machen sich Schüler*innen der AFR ab dem kommenden Schuljahr auf die Suche nach weiteren Menschen, die zur Zeit des Naziregimes in Greven verfolgt, enteignet, vertrieben oder ermordet wurden, um auch für sie in Zusammenarbeit mit dem Künstler Gunter Demnig Stolpersteine an ihrer letzten selbst gewählten Behausung in Greven zu verlegen.