Berufswahlorientierung an der AFR
Seit vielen Jahren ist die Berufswahlorientierung ein wesentlicher Bestandteil unserer schulischen Konzeption, um unsere Schülerinnen und Schüler optimal auf die Berufswelt vorzubereiten. Sie sollen am Ende ihrer Schulzeit in der Lage sein, eine individuell angemessene Berufsperspektive zu entwickeln und sich für einen ihren Interessen, Neigungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten entsprechenden Berufsweg zu entscheiden.
Die Maßnahmen im Rahmen der Berufswahlorientierung setzen dabei frühzeitig, aufeinander aufbauend, fächerübergreifend und fächerverbindend ein, damit sie nachhaltig wirken können.
In Nordrhein-Westfalen wurde mit dem Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule – Beruf in NRW“ (KAoA) ab dem Schuljahr 2016/17 verpflichtend an allen allgemeinbildenden Schulen ab der 8. Jahrgangsstufe per Erlass vom 16. Dezember 2015 ein inklusives System zur Berufs- und Studienorientierung umgesetzt.
Die Anne-Frank-Realschule Greven ergänzt dieses inklusive System durch weitere individuelle Maßnahmen. Diese sind u. a. ein Bewerbungstraining, Methodentage und der Besuch von Fachmessen. Darüber hinaus bindet die Anne-Frank-Realschule außerschulische Kooperationspartner wie die Bundesagentur für Arbeit, Industrie- und Handelskammer Münster, Handwerkskammer Münster, die Sparkasse Münsterland Ost, die Volksbank Greven und die ehrenamtlich geführte Beratungsinstitution McJob in die Berufswahlorientierung ein.
Mit einer Art „Anbahnungsphase“ steigt die Anne-Frank-Realschule bei der Berufswahlorientierung bereits in den Klassen 5 bis 7 ein. In dieser Phase werden Themen wie „Traumberufe“, „Frauen- und Männerarbeit“, „Berufe früher und heute“ aber auch Team- und Methodentraining sowie Medienkompetenz fächerübergreifend durchgearbeitet.
In der 8. Jahrgangsstufe werden die ersten Standardelemente von „KAoA“ eingesetzt – auch nachzulesen im Internet (www.berufsorientierung-nrw.de/standardelemente/). Diese sind: Elternabende, Potenzialanalyse (Fähigkeiten und Fertigkeiten erkennen), Berufswahlpass, Praxiskurse, Berufsfelderkundungstage sowie ein Besuch des Berufsinformationszentrums (BIZ) in Rheine. Ergänzt wird dieses Angebot durch einen Besuch der Berufswahlmesse „Berufe begreifen“ im Ballenlager Greven. Dabei können die Schülerinnen und Schüler sowohl erste praktische Erfahrungen mit einzelnen Berufen sammeln als auch erste Kontakte zu hiesigen Unternehmen knüpfen.
In der 9. und 10. Jahrgangsstufe finden während der Unterrichtszeit regelmäßige und individuelle Schulsprechstunden mit einem Vertreter der Bundesagentur für Arbeit und einer Vertreterin von McJob statt. Hinzu kommen weitere Informationsveranstaltungen der Bundesagentur für Arbeit sowie das dreiwöchige Schülerbetriebspraktikum im zweiten Schulhalbjahr. Zu Beginn der Klasse 9 werden in dem Fach Deutsch Bewerbungsmappen erstellt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten schwerpunktmäßig an den Bewerbungs-anschreiben und ihren Lebensläufen. Diese Arbeit wird in der 10. Jahrgangsstufe weitergeführt und individuell unterstützt.
Die Anne-Frank-Realschule bietet zusätzlich ein Bewerbungstraining in Kooperation mit der Sparkasse Münsterland Ost und der Agentur für Arbeit an (inklusive Einstellungstest und Training für Vorstellungsgespräche). Darüber hinaus erkunden die Schülerinnen und Schüler Betriebe mit individueller Schwerpunktsetzung. Ausbildungsbotschafter (Jugendliche in Ausbildung) der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer Münster führen einen Workshop zu den verschiedensten Ausbildungsberufen in der Schule durch. Abgerundet wird das zusätzliche Angebot durch den Besuch von weiteren Berufswahlmessen (z. B. „Vocatium“, „UKM“ oder „Speed-Dating“/“Job-Börse“).
Durch die Arbeit in unserer Schülerfirma „EssBar“ können die Schülerinnen und Schüler auch erste Praxiserfahrungen sammeln, sich in Teamfähigkeit sowie Selbstständigkeit üben und betriebswirtschaftliches Denken und Handeln erfahren. Begleitet von Lehrkräften bestellen sie Waren, verkaufen Artikel, übernehmen Abrechnungen und Verwaltungsaufgaben und erstellen Bilanzen und Statistiken in Eigenverantwortung.
Im Verlauf der 10. Jahrgangsstufe erfolgen „Anschlussvereinbarungen“ mit den Schülerinnen und Schülern. Darin wird festgehalten, wie sich die nächsten Schritte auf den einzelnen Berufswegen gestalten. Entscheidungshilfen bieten dabei auch Informationsveranstaltungen bzw. Hospitationen verschiedener weiterführender Schulen und Berufskollegs. Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Ausbildung entscheiden, werden in dem Prozess der Ausbildungsplatzsuche unterstützt.
Bei den hier aufgeführten Elementen und Maßnahmen ist es der Anne-Frank-Realschule besonders wichtig, von Beginn an mit den Eltern, Beratungslehrern, dem Studien- und Berufswahlkoordinator (StuBo) sowie der Schulleitung intensiv zusammenzuarbeiten.