Drei Schüler der Stolperstein-AG, unterstützt durch Thomas Dewenter, Geschichtslehrer der AFR, haben mit Hilfe des Grevener Stadtarchivs die Lebensgeschichten von Paul Fromme und Hermann Biemüller recherchiert, für die die Steine am 02.10.2025 in der Innenstadt verlegt wurden – in Gedenken an die aus Greven stammenden Opfer der NS-Gräueltaten.

Die Stolpersteine, etwa in der Größe eines Kopfsteins und versehen mit einer Messingplatte, in die alle wichtigen Daten der Opfer graviert sind, wurden direkt am früheren Wohnort derjenigen ins Pflaster gesetzt, an die sie erinnern sollen:

Paul Fromme, geboren am 25.Oktober 1925 und von Beruf Seemann, wurde am 25. März 1945 auf Sylt verhaftet, nachdem er zuvor im Zuge seines Fluchtversuchs in verschiedene Geschäfte eingebrochen war und Lebensmittel entwendete. Nach einer weiteren Flucht wurde er am 01. April 1925 gefasst und wenige Woche später – kurz vor Kriegsende – auf Sylt für den Diebstahl zu fünf Jahren Zuchthaus und zusätzlich für Fahnenflucht sowie Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt.

An der Josefstraße 35 in Greven liegt nun auch sein Stolperstein, damit niemand vergisst, was mit ihm geschehen ist.

Hermann Biemüller, Mitglied der kommunistischen Partei KPD und Gegner des NS-Regimes, wurde bereits 1933 verhaftet und war fast zehn Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert.  Im Jahre 1944 wurde er als Soldat an die Front geschickt und nach dem Krieg für tot erklärt. Sein Stolperstein, am Drosselweg 11 in Reckenfeld verlegt, erinnert noch heute an das, was ihm vor mehr als 80 Jahren widerfahren ist.

In einer feierlichen Gedenkstunde kamen VertreterInnen der Stadt, so auch Bürgermeister Dietrich Aden, Angehörige beider Opfer sowie interessierte SchülerInnen des Gymnasiums, um die Stolpersteinverlegung der beiden Opfer, initiiert durch die Schüler Florian Böhmer, Johann Schulze Jochmaring und Jens Schulte Everding (AFR Stolperstein AG), begleitet von Daniel Norkowski und Holger Deinl (AFR Schulleitung) sowie Thomas Dewenter (AFR Stolperstein AG) zusammen, um der örtlichen NS-Opfer mit dem mittlerweile siebten Stolperstein zu Gedenken.

Das Team der AFR sagt „DANKE!“ für so viel Engagement gegen das Vergessen.